SONY DSC R1
Warum kauft man diese Kamera ? Ganz ehrlich: 3 mal habe ich sie nicht gekauft und habe den Laden meines Vertrauens ohne die SONY R1 verlassen. Warum ? Die Kamera kann "nix" von dem was ich erwartet hatte: keine Serienaufnahmen (na ja, 3 Aufnahmen in Folge kann man nicht als Serienaufnahmen durchgehen lassen ...), keinerlei Video, Nahaufnamen sind trotz "Macro"-Modus eine Peinlichkeit - ohne einen Satz Accromate kann man quasi nicht aus dem Haus ... Das Objektiv endet im Telebereich bei 135 mm - da wo "Tele" eigenlich überhaupt erst beginnt ... Der Griff ist nur für Positionen geeignet, die ich als "zu hoch" empfinde ... und so weiter und so weiter
Aber warum habe ich sie dann doch gekauft - im 4. Anlauf:
- das Objektiv (allgemeine Qualität)
- das Objektiv (24 mm - ein echtes Weitwinkel)
- das Objektiv (das Handling - Zoom und manueller Fokus)
- die Qualität der Aufnahmen (10.3 Megapixel - aber die alleine sind es nicht ...)
- das Handling im Manuell-Modus und die Bandbreite der Belichtungsoptionen (2000 stel - 30 Sekunden)
Anders ausgedrückt: dies ist keine Schnappschuß-Kamera. Eine Kamera, die verlangt, dass man sich Zeit lässt und es mit Qualität dankt. Eine Kamera, die Gestaltung fördert, da das "oben liegende" Monitor Bild einen direkteren Bezug zum Motiv erlaubt, alles alles ander, was ich bisher in der Hand hatte (und das ist so ziemlich alles ... ;-) ).
Anders ausgedrückt: für mich ist die R1 DIE Kamera für Landschafts- und Porträt-und Sach-Photographie.
Beispiele aus dem praktischen Leben
- E'de Cologne - Licht-Installation & Performance in St. Aposteln, Köln. AUfnahmen mit Stativ.
- Kölner Musiknacht 2006 - ECHO-LOT - Mary Noele Dupuis, Yann Keller, Wolf Köss, Gernot Bogumil im Kulturbunker Mülheim 14. Oktober 2006. Alle Aufnahmen "frei Hand"
- BOLDER Arzneimittel - Alle Fotos mit SONY R1 oder SONY F717
Was ich nicht vermissen möchte
- Power-Up in 1 Sekunde
- 2 Speicher-Slots für CF und MemoryStick
- Gitter-Einblendung - manchmal unerläßlich für Landschaft oder Architektur
- Zebra-Einblendung für überbelichtete Zonen
- Das Objektiv (... aber das hatten wir ja schon ...)
- Das Monitorbild und die Flexibilität der Position. Arbeiten "über Kopf" geht allerdings nur sehr eingeschränkt.
- Das Arbeiten aus der Hand - vorausgesetzt man arbeitet mit 2 Händen ... das Teil wiegt 1023 Gramm mit Akku und aufgesetzter Wasserwaage !
- Die Bedienung (allgemein) - auch nach 2 Monaten Abstinenz finde ich mich binnen Sekunden zurecht. Keine tief verschachtelten Menus, für viele Funktionen gibt es einen "Knopf"
- Die Stromversorgung: ich habe es noch nie geschafft, die Lithium-Batterie in einer Foto-Session leer zu pumpen (500 Bilder waren noch nie ein Problem - mehr habe ich bisher nicht unter Tag gemacht)
- Ein-Aus-Schalter und Auslöser - ein Auslöser hat einerseits einen präzisen Druckpunkt ist aber andererseits so weich, dass man nicht verzieht !
- Der Stativanschluß - liegt zwar nicht genau im Schwerpukt, erlaubt aber eine sachdienliche Befestigung am Stativ.
Was ich vermisse
- Ein Bracketing, das über eine Blendenstufe hinaus geht (die R1 bietet 0.3, 0.7 und 1.0)
- Eine Memory-Funktion, um zwischen mehreren manuellen Einstellungen umschalten zu können
- Klar, eine echte Serienbildfunktion und mehr Zoom - aber dann wäre es eine andere Kamera.