Christoph Rütimann - Performance Bonn, 13.8.2008
Nicht das es unbedingt "rockt" - aber die Idee ist so schlicht wie brillant: man nehme ein paar Kakteen, appliziere Kontaktmikrofone und greife in die Stacheln ... Der Überraschungseffekt verkommt jedoch leider auf Dauer zum Erhaschungeffekt - vielleicht auch eine Frage der Tagesform oder der Umgebungsvariablen - aber - Musik vom Kaktus - das geht ...
Was gar nicht "geht", ist die Co-Performance von Christoph Rütimann mit Zsuzsanna Gahse - SprachSpaziergänge zwischen Assoziationsausfluß und Reflexionsschub - bemühter Wortwitz, der sich um eine ausgeschlagene Achse (Bonn ... Bonn ... ) dreht - aber auf keinen Punkt kommt ... geschweige denn der "stacheligen" Unter- und Übermalung der Sukkulentengeräusche Kontrast, Kontrapunkt oder Dialog bieten würde. Nicht jeder Dichter oder Künstler muss eine Rampensau sein - aber wer sich an ein Publikum richtet, sollte sich einer Minimalerwartung an Ausdruckslust stellen. Lustloser kann man - zudem die eigenen - Texte nicht vortragen. Sehr schade.
Leider auch eine beschämende (le mot est faible ...) Performance des Kunstmuseums - der Auftrittstisch ein Altar des erotischen Elends ... daß man nur über 50 Stühle verfügt ist kein Beinbruch - aber auch ein Raum spürt die Lieblosigkeit, mit der ein Tisch, Beschallung und Stühle in ihn hineinverfrachtet werden. Sehr schade ...
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